מַתְנִי׳ כֵּיצַד הָעֵדִים נַעֲשִׂים זוֹמְמִין? ״מְעִידִין אָנוּ בְּאִישׁ פְּלוֹנִי שֶׁהוּא בֶּן גְּרוּשָׁה אוֹ בֶּן חֲלוּצָה״, אֵין אוֹמְרִים: יֵעָשֶׂה זֶה בֶּן גְּרוּשָׁה אוֹ בֶּן חֲלוּצָה תַּחְתָּיו, אֶלָּא לוֹקֶה אַרְבָּעִים. IN WELCHEN FÄLLEN WERDEN DIE ZEUGEN ÜBERFÜHRTE FALSCHZEUGEN1Dh.: verfallen diese der dem Angeklagten zugedachten Strafe. Die überführten Falschzeugen (dh. wenn andere Zeugen bekunden, daß sie in der inbetracht kommenden Zeit mit ihnen zusammen anderwärts waren) verfallen derjenigen Strafe, die über den Angeklagten verhängt worden wäre; cf. Dt. 19,19. In manchen Fällen, wie sie hier aufgezählt werden, ist dies jedoch nicht möglich.? [SAGTEN SIE:] WIR BEKUNDEN, DASS JENER [PRIESTER] DER SOHN EINER GESCHIEDENEN ODER DER SOHN EINER ḤALUÇA IST2Solche Frauen dürfen von einem Priester nicht geheiratet werden (Lev. 21,7), die Nachkommen einer solchen Ehe gelten als ‘Entweihte’ und sind für die Priesterschaft untauglich; cf. Lev. 21,15., SO SAGE MAN NICHT, DASS [DER ZEUGE3Falls er Priester ist.] AN SEINER STELLE ALS SOHN EINER GESCHIEDENEN ODER EINER ḤALUÇA ERKLÄRT WERDE, VIELMEHR ERHÄLT ER DIE VIERZIG STREICHE.
״מְעִידִין אָנוּ בְּאִישׁ פְּלוֹנִי שֶׁהוּא חַיָּיב לִגְלוֹת״, אֵין אוֹמְרִים: יִגְלֶה זֶה תַּחְתָּיו, אֶלָּא לוֹקֶה אַרְבָּעִים. i,1 [SAGTEN SIE :] WIR BEKUNDEN, DASS JENER MANN SICH DER VERBANNUNG SCHULDIG GEMACHT HAT4Wer absichtslos einen Menschen tötet, wird in eine der Zufluchtsstädte (cf. Num. 35,9ff.) verbannt, wo er vor der Blutrache geschützt ist., SO SAGE MAN NICHT, DASS [DER ZEUGE] AN SEINER STELLE IN DIE VERBANNUNG GEHE, VIELMEHR ERHÄLT ER DIE VIERZIG STREICHE.
גְּמָ׳ הָא ״כֵּיצַד אֵין הָעֵדִים נַעֲשִׂים זוֹמְמִין״ מִיבְּעֵי לֵיהּ! וְעוֹד, מִדְּקָתָנֵי לְקַמַּן: אֲבָל אָמְרוּ לָהֶם: ״הֵיאַךְ אַתֶּם מְעִידִין, הֲרֵי בְּאוֹתוֹ הַיּוֹם אַתֶּם הֱיִיתֶם עִמָּנוּ בְּמָקוֹם פְּלוֹנִי״ – הֲרֵי אֵלּוּ זוֹמְמִין, מִכְּלָל דְּאֵלּוּ אֵין זוֹמְמִין! GEMARA. Es sollte ja heißen: in welchen Fällen werden die Zeugen keine überführten Falschzeugen!? Ferner, weiter5Of. infra Fol. 5a. wird gelehrt: Wenn sie aber zu ihnen sagen: wieso könnt ihr dies bekunden, an jenem Tage wart ihr ja mit uns zusammen an jenem Orte, so sind jene überführte Falschzeugen. Demnach sind ja die anderen6Die in unserer Mišna genannt werden. keine überführten Falschzeugen!? –
תַּנָּא הָתָם קָאֵי: כׇּל הַזּוֹמְמִין מַקְדִּימִין לְאוֹתָהּ מִיתָה, חוּץ מִזּוֹמְמֵי בַּת כֹּהֵן וּבוֹעֲלָהּ, שֶׁאֵין מַקְדִּימִין לְאוֹתָהּ מִיתָה אֶלָּא לְמִיתָה אַחֶרֶת. Unser Autor bezieht sich auf jene7Cf. Syn. Fol. 89a. Lehre: Alle überführten Falschzeugen verfallen zuerst demselben Tode, ausgenommen die überführten Falschzeugen wider eine Priesterstochter und ihren Buhlen; diese verfallen nämlich nicht diesem Tode, sondern einem anderen Tode8Nicht dem Tode, dem die Priesterstochter verfallen sein würde, Verbrennung, sondern gleich dem Buhlen dem Tode durch Erdrosselung..
וְיֵשׁ עֵדִים זוֹמְמִין אֲחֵרִים, שֶׁאֵין עוֹשִׂין בָּהֶן דִּין הֲזָמָה כׇּל עִיקָּר, אֶלָּא מַלְקוֹת אַרְבָּעִים, כֵּיצַד? ״מְעִידִין אָנוּ בְּאִישׁ פְּלוֹנִי שֶׁהוּא בֶּן גְּרוּשָׁה אוֹ בֶּן חֲלוּצָה״, אֵין אוֹמְרִים: יֵעָשֶׂה זֶה בֶּן גְּרוּשָׁה אוֹ בֶּן חֲלוּצָה תַּחְתָּיו, אֶלָּא לוֹקֶה אֶת הָאַרְבָּעִים. Es gibt aber überführte Falschzeugen, die der für solche bestimmten Strafe überhaupt nicht verfallen, sondern die vierzig Streiche erhalten. In welchem Falle? [Sagten sie:] Wir bekunden, daß jener [Priester] der Sohn einer Geschiedenen oder der Sohn einer Ḥaluça ist, so sage man nicht, daß [der Zeuge] an seiner Stelle als Sohn einer Geschiedenen oder einer Ḥaluça erklärt werde, vielmehr erhält er die vierzig Streiche. –
מְנָהָנֵי מִילֵּי? אָמַר רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ בֶּן לֵוִי אָמַר רַבִּי שִׁמְעוֹן בֶּן לָקִישׁ: דְּאָמַר קְרָא: ״וַעֲשִׂיתֶם לוֹ כַּאֲשֶׁר זָמַם״, ״לוֹ״ – וְלֹא לְזַרְעוֹ. וְלִיפְסְלוּהוּ לְדִידֵיהּ וְלָא לִיפְסְלוּ לְזַרְעֵיהּ! בָּעִינַן ״כַּאֲשֶׁר זָמַם לַעֲשׂוֹת״, וְלֵיכָּא. Woher dies? R. Jehošua͑ b. Levi erwiderte im Namen des R. Šimo͑n b. Laqiš: Die Schrift sagt: 9Dt. 119.so sollt ihr über ihn das verhängen, was er gedacht hat &c., über ihn, nicht aber über seine Kinder10Wird er als Sohn einer Geschiedenen erklärt, so gilt seine Nachkommenschaft als ‘entweiht’.. – Sollte man doch nur ihn selbst als [für die Priesterschaft] untauglich erklären und nicht seine Kinder!? – Es heißt: was er gedacht hat, was dann nicht der Fall wäre.
בַּר פְּדָא אוֹמֵר: קַל וָחוֹמֶר, וּמָה הַמְחַלֵּל אֵינוֹ מִתְחַלֵּל, הַבָּא לְחַלֵּל וְלֹא חִילֵּל – אֵינוֹ דִּין שֶׁלֹּא יִתְחַלֵּל? מַתְקֵיף לַהּ רָבִינָא: אִם כֵּן בִּטַּלְתָּ תּוֹרַת עֵדִים זוֹמְמִין! Bar Pada erklärte: es ist [ein Schluß] vom Schwereren auf das Leichtere zu folgern: wenn der Entweihende11Ein Priester, der eine Geschiedene od. Ḥaluça heiratet, wodurch er seine Nachkommenschaft entweiht.nicht entweiht wird, um wieviel weniger wird der entweiht, der einen anderen nur entweihen wollte, dies aber nicht vollbracht hat. Rabina wandte ein: Demnach hast du ja das Gesetz von den überführten Falschzeugen aufgehoben: